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Freitag, 24. April 2015

Zwetschgendatschikomplott - Rita Falk


272 Seiten
Deutscher Taschenbuch Verlag
Erschienen am 16. März 2015
ISBN 978-3423260442

Klappentext:

Eberhofer, verdammt, jetzt bewegen Sie Ihren Hintern, solche Dirndlmorde kommen gar nicht gut an – besonders zur Wiesn-Zeit!

Wie der Stahlgruber endlich weg ist, mach ich mir erst mal ein Haferl Kaffee und hock mich ans Fenster.
Wahre Menschentrauben aus allen Ländern, gut die Hälfte davon in Tracht, mit Wadlstrümpfen, Dirndlschurz und Lederlatz. Und mittendrin der Wiesnmörder. Na bravo!

Drei Morde an jungen Frauen in München, ein Bürgeraufstand in Niederkaltenkirchen – und dann diese verfluchte Sache mit Susi…

Der sechste Fall für den Eberhofer Franz hat´s in sich…

Mein Umriss:

Der Eberhofer Franz wird von seinem Freund Rudi ins münchner Schlachthofviertel gerufen. Rudi hat dort eine Wohnung mit Balkon und eben auf diesem Balkon bekommt er immer wieder Besuch von Krähen. Diesmal jedoch brachte ihm eine dieser Krähen ein Gastgeschenk. Einen Frauenfinger, wie Rudi schnell feststellt. Jetzt muss der Eberhofer ran, um das zu klären.
Natürlich muss Eberhofer nun jeden Tag von Niederkaltenkirchen bei Landshut nach München ins Polizeipräsidium München Altstadt, genannt Löwengrube, denn Morde in München müssen vor Ort geklärt werden, das ist dem Franz klar.
Wie bei jedem Mord ist Eile geboten. In diesem besonderen Fall noch mehr als in anderen, zumal gerade Wiesnzeit ist. Dass sich zur ersten Leiche noch zwei weitere gesellen, erleichtert die Ermittlungen nicht unbedingt, aber davon lassen sich Franz und Rudi nicht verunsichern.
Schnell hat der Mörder einen Namen und dann pressierts umso mehr, denn ein Wiesnmörder schlägt zur Wiesnzeit zu und die ist gerade wieder in vollem Gange…
Nicht nur in München ist der Teufel los, auch in Niederkaltenkirchen scheint es mit der ruhigen Idylle vorbei zu sein, nachdem bekannt wurde, dass dort ein Wellnesshotel gebaut werden soll. Das treibt die Bürger auf die Barrikaden und Franz auf den Plan. Den Bau gilt es zu verhindern und wenn es mit nicht so astreinen Mitteln geschieht, aber der Zweck heiligt bekanntlich die Mittel….
Dann erfährt der Franz nach langer Geheimniskrämerei  seiner Freunde, dass die Susi im Krankenhaus liegt. Nachdem der Franz seine eigene Hochzeit auf einem Hochsitz verschlafen hatte, ist sie ihm mit einem anderen durchgebrannt. Aber vergessen kommt für Eberhofer nicht infrage, nein, er will sie zurück. Aber ob sie ihn überhaupt noch will?

Mein Eindruck:

Endlich ist er da, der neue Eberhofer. Nicht weniger spannend, nicht weniger humorig schickt Rita Falk Kommissar Eberhofer in die Ermittlungen in einem neuen Fall. Nach bereits fünf erschienenen Büchern dieser Reihe, musste ich natürlich auch den sechsten Fall lesen. Wobei es sich hier ja eigentlich gleich um drei Fälle handelt, wenn man wie Eberhofer denkt. Und natürlich ist einer brisanter als der andere. Die Abstufung der Brisanz ist aber jedem selber überlassen, denn der Kommissar sieht sicherlich eine andere Reihenfolge, als der geneigte Leser.
Rita Falk entführt uns nun nicht nur zur Stippvisite nach München, diesmal muss Eberhofer einen ganzen Fall in München klären, wobei uns die Autorin nicht nur in die Löwengrube, sondern auch ins Schlachthofviertel, nach Germering, nach Freiham und an den Nordfriedhof entführt. Natürlich wird der Münchenkenner die Örtlichkeiten vor seinem inneren Auge haben, was die Sache noch spannender gestaltet.
Wieder, wie auch in den Vorgängerbüchern bedient sich Rita Falk einer Ausdrucksweise, die sicherlich so manchem bei Erstlektüre seltsam vorkommen mag, aber wie sollte sie aus dem bayrischen Dialekt heraus auch anders schreiben, ohne dass es aufgesetzt wirkt? Also blieb sie auch hier bei ihrer altbewährten und für Falk-Kenner genau bei der Schreibweise, die diese Krimireihe einfach ausmacht.
Drei Handlungsstränge, von denen jeder einzelne sicherlich auch zu einem Buch hätte werden können, laufen parallel zueinander und runden zum Ende hin dieses Buch perfekt zu einem Ganzen ab.
Ob Rita Falk kriminalistisch und medizinisch korrekt recherchiert hat, kann ich nicht beurteilen, für mich wars auf jeden Fall ein weiterer Eberhofer-Krimi, der meine Sucht stillte und die Neugierde auf weitere Fälle schürte.

Mein Fazit:

Wie schon die Vorgänger ein perfekter Eberhofer-Krimi, den sich kein Fan dieses verschrobenen, manchmal durchgeknallten Kommissars entgehen lassen sollte.

Vorschau:

Im Jahr 2016 wird es wieder einen Fall geben. Das Buch Leberkäsjunkie stellt Rita Falk im Rahmen des Krimifestival München am 14. März 2016 im Zirkus Krone vor.

Donnerstag, 16. April 2015

Vergelte! - Siegfried Langer


290 Seiten
Amazon Publishing
Erschienen am 10. März 2015
ISBN 978-1477830710

Klappentext:

Was tust du, wenn du die Wahrheit über entsetzliche Dinge weißt, die ungesühnt sind? Nimmst du das Recht selbst in die Hand?
Dominik Weiß ist auf grausame Art zu Tode gekommen. Wie es aussieht, ist der Mörder mehrfach zwischen dem Toten und der Wand hin- und hergelaufen, um seine Fingerspitzen in Blut zu tauchen. Dann hat er sie über die geweißte Strukturtapete geführt, um sich dort zu verewigen.
Zu Beginn der Ermittlungen ahnt Kriminalhauptkommissar Niklas Steg noch nicht, dass dieser Mord der Auftakt zu einer ganzen Serie ist. Beim Täter verschwimmen zunehmend die Grenzen zwischen »Recht« und »Rache«, seine Hemmschwelle wird immer geringer. Und die Zeit arbeitet gegen Steg ...

Mein Umriss:

Judith kommt von der Schule nach hause und freut sich über die gute Note, die sie bekam. Zum ersten Mal schließt sie die Wohnungstür selber auf und macht in der Küche die schrecklichste Entdeckung, die ein Kind machen kann…
Dominik Weiß ist ein Mordopfer, bei dem man denkt, es hätte es nicht besser verdient.
Die Verdächtige hat ein Alibi. Auch beim nächsten Mordopfer scheint alles klar zu sein, aber auch hier hat die Verdächtige ein Alibi, das unumstößlich ist.
Die fürchterliche Vergangenheit der Mordopfer lassen darauf schließen, dass es sich um Rache handelt.
Niklas Steg erkennt erst nach zwei Morden, dass hier jemand ganz gezielt in Serie mordet und mit Hilfe von Sabrina Lampe kommt er auf ein drittes noch lebendes, mögliches Opfer, das in höchster Gefahr schwebt. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt…

Mein Eindruck:

Siegfried Langer lässt das Ermittlerduo Kriminalhauptkommissar Niklas Steg und Privatdetektivin Sabrina Lampe wieder ermitteln. Diesmal entführt uns der Autor in die Tiefen menschlicher Abgründe. In Fantasien, die manche nur im Kopf haben, aber andere leider in voller Härte ausleben. Er zeigt einerseits die Opfer, die keinen Ausweg aus ihrer Situation sehen und andererseits die Wut vieler, gebündelt in einer Person, die er als Rächer auftreten lässt.
Gleich zu Anfang greift der Autor in die Vollen. Bestimmt gibt es Leser die bereits nach dem Prolog beschließen, dieses Buch nicht zu lesen. Ich jedoch las weiter und wurde durch den Aufbau dieses Kriminalfalles regelrecht mitgerissen. Zwar stellte ich mir lange die Frage, was aus dem Mädchen und dessen Vater aus dem Prolog geworden ist, aber als Langer das Geheimnis langsam zu lüften begann, setzte bei mir der Aha-Effekt ein und ich wollte so schnell wie möglich wissen, wie Niklas und Sabrina diesen verzwickten Fall lösen wollen, ohne noch mehr Menschen zu gefährden.
Wie bereits in den Vorgängerbüchern hat Siegfried Langer hier wieder durch seine klar strukturierte, teils aufwühlende Art zu schreiben bei mir einen Volltreffer gelandet. Die kurzen Kapitel mit ihren Zeitsprüngen mögen teils verwirrend daher kommen, sind aber nötig, wenn der Autor zum Ende hin langsam beginnt, ein Puzzleteilchen ans andere zu fügen.
In den meisten Kriminalromanen und Thrillern stört es mich, wenn auf das Privatleben der Ermittler eingegangen wird, aber in diesem Fall gehört die Beziehung zwischen Niklas und Sabrina, die keine ist dazu, denn auf irgendeine Weise musste Langer ja einen Weg finden, die beiden gemeinsam ermitteln zu lassen. Solange er dies nicht in den Mittelpunkt rückt, sondern es wie bisher immer wieder eher wie eine Randnotiz erscheinen lässt, stört das die Geschichte nicht. Er traf hier genau das richtige Maß an Präsenz der „Nebengeschichte“ zwischen den beiden.
Dass Siegfried Langer in seiner Danksagung erwähnt, dass er Niklas Steg und Sabrina Lampe weiter ermitteln lässt, macht natürlich Neugierig auf mehr.

Mein Fazit:

Mit Vergelte! hat Siegfried Langer bei mir wieder ins Schwarze getroffen, daher bekommt dieses Buch von mir wieder eine uneingeschränkte Empfehlung.

Danke

Herzlichen Dank lieber Siegfried, dass Du mir das Rezensionsexemplar angeboten hast und mir die Erlaubnis erteiltest, das dazugehörige Cover in Verbindung mit meiner Rezension zu veröffentlichen. Ich freue mich jetzt schon auf weitere Ermittlungen dieser beiden Verbrechensbekämpfer.

Donnerstag, 9. April 2015

Tunnelspiel - Carla Berling


Kindle Edition
Graufisch
8418 KB
Print-Ausgabe 301 Seiten
ASIN B00VC4XRAI

Klappentext:

Gibt es Menschen, die durch und durch böse sind?

Ein Mann mit etlichen Feinden. Eine Frau, die ihn töten konnte, aber keinen Grund hatte. Und bodenlose Abgründe hinter einer bürgerlichen Fassade.

Im alten Schlachthof hängt der Verleger Lorenz Brenner: Er ist nackt, mit Handschellen an ein Gitter gefesselt – und tot. Reporterin Ira Wittekind findet etliche Verdächtige,
die ihn gehasst haben, darunter aber niemanden, der diesen Mord hätte inszenieren können. Doch dann entdeckt sie einen ungeklärten Todesfall, der über dreißig Jahre zurück liegt,
und einen unfassbaren Zusammenhang mit Brenners bizarrem Ende.

Mein Umriss:

Ein Toter, der nackt an ein Gitter gefesselt, mit einem Knebel im Mund tot aufgefunden wird, gibt der Polizei und Ira Wittekind der rasenden Reporterin Rätsel auf.
Auf ihrer Recherche tun sich der Reporterin wahre Abgründe menschlicher Sexualität auf.
Schnell kommt sie dahinter, um wen es sich bei dem Toten handelt und mit jedem ihrer Ermittlungsschritte erfährt sie mehr über die üblen Machenschaften und die Feinde des Toten. Anhand eines alten, ungeklärten Todesfalles der 30 Jahre zurückliegt, kann sie Verbindungen zum Toten Verleger Brenner, ihrer Nachbarin, der Ex-Domina und den Familienmitgliedern des Verlegers herstellen und stellt fest, dass Hass keine Grenzen kennt…

Mein Eindruck:

Dieses Buch von Carla Berling hab ich innerhalb kürzester Zeit verschlungen. Da sie den Leser gleich am Anfang mit Schwung ins Geschehen schubst, lässt sie einen mit ihrer unvergleichlichen Art Krimis zu verfassen nicht mehr los. Aber sie schrieb hier nicht nur einen Krimi der härteren Gangart, nein sie vergaß dabei ihren einzigartigen westfälischen Humor nicht, den sie in den Unterhaltungen und im Verhalten der beiden Schwestern Tante Friedchen und Sophie einfließen lässt und der einen zwischendurch immer wieder zum Schmunzeln und auch herzhaften Lachen bringt.
So wie einen die Autorin gleich am Anfang ins Geschehen schubst und festhält, so führt sie den Leser an einem dicken roten Faden durch die Geschichte, die hervorragend im entsprechenden Milieu recherchiert ist. Durch ihre eigene frühere Arbeit als Reporterin nimmt man ihr die Protagonistin Ira Wittekind voll und ganz ab.
Die flüssige und flotte Schreibweise, die wohl Carla Berlings Temperament geschuldet ist, lässt zu keinem Zeitpunkt Langeweile oder Verwirrung aufkommen.
Es handelt sich hier um den dritten Teil der Ira Wittekind-Reihe. Da jedoch jeder einzelne Fall in sich abgeschlossen ist, ist es vollkommen egal, mit welchem man beginnt. Der Leser bekommt ein paar Hinweise auf die vorherigen Fälle, die man jedoch nicht kennen muss, um dieses Buch mit Begeisterung zu lesen.
Was ein Tunnelspiel ist? Das soll jeder Leser, genau wie ich, selber herausfinden.

Mein Fazit:

Dies war der dritte Fall und ich wünsche mir ganz schnell den vierten und noch viele andere. Daher empfehle ich dieses Buch jedem Krimifan und solchen, die es noch werden wollen.

Danksagung:

Herzlichen Dank liebe Carla Berling, dass ich das Cover in Verbindung mit meiner Rezension veröffentlichen darf.

Montag, 6. April 2015

Vom Kämpfen und vom Schreiben - Carla Berling


Kindle Edition
5796 KB
Print-Ausgabe 189 Seiten
ASIN B00UIAO0QC

Klappentext:

Carla Berling ist diesen Weg gegangen, mit viel Naivität, unerschütterlichem Mut und großem Einsatz.
In "Vom Kämpfen und vom Schreiben" erzählt sie von den Höhen und Tiefen eines langen Weges. Rückschläge waren vorprogrammiert und haben sie dennoch nicht aufgehalten. Seit der Zeit, in der dieses Buch beginnt, hat Carla Berling nicht nur ihr Schriftstellerhandwerk von der Pike auf gelernt, sondern 13 weitere Bücher geschrieben.

Mein Umriss:

Carla Berling hat hier ihre Geschichte, nachdem sie und ihr Mann die Zeit der Rattenfänger überlebt haben, an die weitere biografische Geschichte ihrer Karriere als Autorin angeknüpft.
Den Anfang nimmt diese Biografie, als Carla Berling und ihr Mann samt Kindern ganz unten angekommen ist. In einem kleinen Haus, für das sie die Heizkosten nicht zahlen können, mit einer Schreibmaschine vom Flohmarkt, bei der das e nicht funktioniert, einem zum Schreibtisch umfunktionierten Nähmaschinentischchen und einem Wäschekorb, auf dem die leeren Blätter liegen, die mit ihrer Geschichte gefüllt werden wollen.
Sie erzählt von ihrer tiefen Verzweiflung, ihrer Sorge um ihre Familie und ihrem Kampf um einen Job, mit dem sie ihre Familie mit ernähren kann, nachdem ihr Mann seinen Job verloren hat.
Anerkennung ist ihr in dieser Anfangszeit nicht gegönnt. Sogar ihre Familie belächelt sie, als sie erzählt, dass sie ein Buch schreiben möchte.
Irgendwann ist der Punkt erreicht und dieses unfertige Buch wandert in irgendeine Kiste. Aber sie schreibt weiter. Unter anderem die satirischen Geschichten um Maria Jesse, die bei vielen Vorlesungen für Stimmung sorgen.
Auf ihrer Suche nach einem Verlag stößt sie entweder auf Widerstand, oder sie wird über den Tisch gezogen. Also kümmert sie sich um alles selber. Sie schreibt, macht Werbung, kümmert sich um den Verkauf der Bücher, versucht Termine für Lesungen an Land zu ziehen und erleidet immer wieder herbe Rückschläge. Aber nicht nur beruflich wird sie immer wieder von Niederlagen zurück geworfen, auch im privaten Bereich hat es die Autorin nicht leicht…

Mein Eindruck:

Als ich den Klappentext dieses Buch las, war für mich klar, dass ich es einfach lesen muss. Zumal ich vor einiger Zeit „Die Rattenfänger“ von Carla Berling verschlugen hatte und sofort sah, dass es sich hier um eine Fortsetzung handeln muss. Ich war bereits von „Die Rattenfänger“ total gefangen und jeder, wie auch ich, irgendjemanden kennt, der diesen Leuten zum Opfer fiel. Hier traute sich eine Betroffene darüber zu schreiben. Und nicht nur das, im aktuell von mir gelesenen Buch „Vom Kämpfen und vom Schreiben“ wird die Biografie fortgesetzt. Berling schreibt lebendig und in einem flüssigen Stil, der sehr gut zu lesen ist. Weil die Geschichte jedem anderen auch passiert sein könnte, versinkt man darin, ohne es selbst so wahrzunehmen. Die Realität zeigt sich in dieser Biografie mit all ihrer Härte. Man erkennt jedoch, dass sich die Autorin davon nicht unterkriegen ließ, sondern immer mit ihrem Ziel vor Augen ihren Weg ging. Und dieses nach langen Jahren des Kämpfens endlich erreicht hat. Nein, eine Bestsellerautorin, die im Spiegel genannt wird ist sie noch nicht, aber nach ihrer Biografie, in der sie ihre Kraft und ihr Durchsetzungsvermögen gezeigt hat, kann man sich für die Zukunft dieser sympathischen Frau der schreibenden Zunft alles vorstellen.

Mein Fazit:

Wer denkt, dass sein Leben ein einziger Kampf ist, sollte sich von dieser Autorin zeigen lassen, dass er nicht allein ist und dass man alles schaffen kann. Daher erhält dieses Buch eine uneingeschränkte Leseempfehlung von mir.

Danksagung:

Mein herzlicher Dank geht an Carla Berling dafür, dass sie mir ein Rezensionsexemplar und das dazu gehörige Cover zur Veröffentlichung in Verbindung mit meiner Rezension zur Verfügung stellte.

Freitag, 27. März 2015

REMEMBER Winterzauber - Andrea Bielfeldt


380 Seiten
Books on Demand
Erschienen am 9. Februar 2015
ISBN 978-3734747724

Klappentext:

Eine Autopanne auf dem Weg in ihre Heimat beschert Hannah eine Begegnung mit ihrer Jugendliebe Nick. Doch als wäre das nicht genug, erscheint dazu noch Nicks Bruder Momo auf der Bildfläche, der mit seinen Erinnerungen alte Wunden wieder aufreißt und ihr zeigt, dass man die erste Liebe nie vergisst…

Mein Umriss:

Hannah will Weihnachten mit ihrer Familie verbringen. Auf der Fahrt von Frankfurt zu ihren Eltern hat sie eine Autopanne und damit keine Chance, jemals an ihrem Ziel anzukommen. Sie würde gerne anrufen, hängt aber in einem Funkloch. Als plötzlich Scheinwerfer auftauchen, schöpft sie Hoffnung, doch noch schnell an ihr Ziel zu kommen. Sie stellt jedoch schnell fest, dass der Fahrer Nick ist. Ihre erste große Liebe, die vor 8 Jahren in die Brüche ging. Nach gegenseitigem Angezicke entschließt sich Hannah, trotzdem Nicks Hilfe anzunehmen und steigt in seinen Wagen. Die Fahrt jedoch endet schnell mit einem Unfall, der auch Nicks Fahrzeug unbrauchbar macht.
Die beiden machen sich zu Fuß auf den Weg und irgendwann hält ein Wagen an, um sie mitzunehmen. Wie es der Zufall will, ist der Fahrer Nicks älterer Bruder Momo, mit dem er sich nicht besonders gut versteht. Hannah nimmt dessen Hilfe gerne an, aber Nick verscherzt es sich auf ein Neues mit seinem Bruder und muss eben weiter marschieren. Als auch diese Fahrt wegen der winterlichen Straßenverhältnisse jäh durch einen Aufprall gestoppt und Hannah verletzt wird, haben Momo und Hannah ein echtes Problem…
Im Krankenhaus treffen die drei wieder aufeinander. Hannah ist sich nicht sicher, ob ihre Entscheidung vor 8 Jahren die richtige war, oder ob sie Nick noch eine Chance geben soll. Doch auch Momo hegt Gefühle für die Ex seines Bruders. Er aber hat geplant, schon bald nach England zu gehen, um seinen Traum zu leben.
Wer ist nun der richtige Mann für Hannah? Nick oder Momo, oder etwa keiner der beiden?

Mein Eindruck:

Andrea Bielfeldt hat mit REMEMBER Winterzauber eine wunderbar romantische Geschichte zu Papier gebracht, in die man gerne eintaucht. Mit viel Einfühlungsvermögen geht sie auf die Protagonisten ein, die einem vom Anfang an sympathisch sind. Man fühlt sich ihnen nahe und am liebsten würde man sie immer wieder schubsen und ihnen zurufen, dass sie doch endlich mal die Augen öffnen, oder auch endlich zu ihren Gefühlen stehen sollen. Die Autorin lässt Momo und Hannah im Wechsel die Geschichte aus ihrer Sicht erzählen. Dies ist am Anfang etwas verwirrend, aber man gewöhnt sich recht schnell daran. Die Gefühle der Protagonisten beschreibt Bielfeldt sehr intensiv, ohne auf irgendeine Weise platt zu werden. Klar, über Liebe und deren Verwirrungen haben schon viele Autoren geschrieben, warum also nicht auch Andrea Bielfeldt. Schnell war mir das Ende klar, aber das trübte den Lesegenuss zu keinem Zeitpunkt. Es stellte sich für mich dann ganz einfach nicht mehr die Frage nach dem Ob, sondern nach dem Wie und dieses Wie war für mich dann doch sehr überraschend und wunderschön.
Dieses Buch war wunderbar zwischendurch zu lesen, weil man nie den roten Faden verlor und auch immer wieder gespannt darauf wartete, was die Liebenden nun wieder daran hinderte, zueinander zu finden.

Mein Fazit:

Bestens geeignete Bahnfahrts- und Urlaubslektüre

Danksagung:

Mein herzlicher Dank geht an Andrea Bielfeldt, die mir das Buch zur Rezension zugeschickt hat und mir die Erlaubnis gab, das Cover in Verbindung mit der Rezension zu veröffentlichen.

Donnerstag, 19. März 2015

Treibsand: Stettner & Moretti - Volker Dützer


436 Seiten
Bookshouse
Erschienen am 16. Januar 2015
ISBN 978-9963527274

Klappentext:

So hatte sich die Trickdiebin Sammy den Abend nicht vorgestellt. Mit einem Dutzend geklauter Kreditkarten in der Tasche beobachtet sie unfreiwillig einen Mord. Ihre clevere Idee, ihr Wissen in einen Haufen Geld zu verwandeln, erweist sich als tödlicher Bumerang. Oder soll sie der Polizei wirklich erzählen, dass der Chef der Mordkommission eine Leiche in einem alten Töpferbrennofen verschwinden ließ? Sammy bleibt nur eine Chance: Sie muss den jungen Mordermittler Mario Moretti davon überzeugen, dass ihr ausgerechnet aus den Reihen der Polizei Gefahr droht. Moretti vertraut Sammy seinem ehemaligen Kollegen Jan Stettner an, der sich seine Brötchen inzwischen als Privatdetektiv verdient und mal wieder dringend Geld braucht. Hals über Kopf schlittert Stettner in seinen ersten Fall …

Mein Umriss:

Nachdem in der Basaltgrube ein Förderturm explodierte und dabei zwei Menschen ihr Leben verlieren, nimmt das Leben von Jan Stettner eine Wende. Er sattelt auf Privatdetektiv um und hat schnell seinen ersten Fall, der ihn an seine Grenzen zu bringen droht.
Trickdiebin Sammy ergaunert auf einer Geburtstagsfeier zahlreiche Kreditkarten, die sie in bare Münze umwandeln will. Dass ihr jemand auf der Spur ist, wird ihr schnell klar, nur dass ihr Leben gefährdet ist, merkt sie erst als es schon fast zu spät ist. Im Krankenhaus bietet ihr Stettner seine Hilfe als Privatdetektiv an und als eben dort ein Mordversuch auf sie verübt wird, wird es richtig ernst…

Mein Eindruck:

Zuerst war ich der Meinung, es handelte sich mit Treibsand: Stettner & Moretti um einen typischen Provinzkrimi. Aber weit gefehlt, denn in Provinzkrimis werden meist wahre Orte ins Geschehen mit eingebunden. Volker C. Dützer ließ bei den Örtlichkeiten, ebenso wie den in die Handlung eingebundenen Personen, seiner Fantasie freien Lauf. Trotzdem kann man sich die Gegend, in der dieser Krimi spielt, sehr gut vorstellen. Leider spielte ihm seine Fantasie einen recht heftigen Streich, denn auch wenn er es sich vielleicht wünschen würde, aber es gibt keine 1.000 Euroscheine. Der größte bzw. wertigste Schein ist der 500 Euroschein. Also ist es nicht möglich, wie auf Seite 131 erwähnt, Kokain mit solch einem Tausender zu konsumieren. Ebenso wird man vergeblich nach einem Koffer voller Tausender suchen, oder diese in ihm vorfinden.
Dützer steigt in den Roman mit einer kleinen Katastrophe für die Umgebung um Bad Ems ein und entführt den Leser im Anschluss auf eine Geburtstagsparty, wie sie protziger nicht sein kann. Auf dieser Party wirft der Autor einen Köder aus, der den Leser mit Erfolg am Ball hält. Dass es ein Mordopfer gibt ist klar, wie es getötet wurde ebenfalls, aber warum und was hat die Dorfgemeinschaft damit zu tun und wer ist der tatsächliche Mörder und warum müssen so viele andere sterben?
Im Zuge der Aufklärungsarbeit lässt er immer wieder kleine Hinweise einfließen, die einen jedoch immer wieder in die falsche Richtung laufen. Dieses Verwirrspiel zieht sich durch das ganze Buch, bis es zu einem Showdown kommt, der sich über gut 50 Seiten zieht und keine Sekunde dieser 50 Seiten langweilig wird. Wer hier als Leser nicht atemlos aus der Geschichte raus geht, dem ist nicht mehr zu helfen.
Eine lockere und zugleich rasante Schreibweise hetzt den Leser von Kapitel zu Kapitel, immer wieder neue Hinweise verführen dazu, Vermutungen anzustellen und obwohl das Ende dann doch nicht so überraschend ist, empfindet man es doch als solches.

Mein Fazit:

Ein rundherum gelungener Kriminalroman um Korruption, Geldgier und die Macht über Mitmenschen, den ich jedem Krimifan guten Gewissens empfehlen kann.

Danksagung:

Mein Dank geht an den Bookshouse-Verlag, der mir diese Buch zur Rezension zur Verfügung stellte und mir auch ermöglichte, das Cover in Verbindung mit meiner Rezension zu veröffentlichen.

Freitag, 13. März 2015

Atemlos - Von des Todes zarter Hand - Michael E. Vieten

244 Seiten
CreateSpace Independent Publishing Platform
Erschienen am 4. Dezember 2014
ISBN 978-1505377453

Klappentext:

Die Geschichte von Anna Nowak und Anselm Jünger geht weiter. Hauptkommissar Matheo Anderssons Vorgesetzte im Landeskriminalamt Mainz hatten sich unmissverständlich ausgedrückt. Sie wollten auf keinen Fall eine „Bonnie & Clyde-Geschichte“ daraus werden lassen. Deswegen schickten sie ihren besten Mann. Doch das flüchtende Verbrecherpärchen gerät völlig außer Kontrolle. Anna Nowak und Anselm Jünger ziehen auf ihrer wilden Flucht eine blutige Spur hinter sich her. Auch vor Geiselnahme schrecken sie nicht zurück. Dabei fällt ihnen Matheo Anderssons junge und unerfahrene Kollegin in die Hände. Ein nervenaufreibendes Katz-und-Maus-Spiel beginnt.

Mein Umriss:

Nachdem der Polizeibeamte Horst Krieger den Anschlag durch Anselm Jünger nicht überlebt hat, übernimmt sein Kollege Rottmann die weiteren Ermittlungen. Jedoch auch diesem kommt Jünger auf die Schliche und verletzt ihn schwer.
Das LKA Mainz schaltet sich mit KHK Matheo Andersson in den Fall ein, der unter Mithilfe der jungen Kommissarin Christine Bernard dem Gaunerpärchen auf der Spur bleibt. Dieses Pärchen zieht eine blutige Spur durch die Umgebung um Trier und ist der Polizei immer einen kleinen Schritt voraus.
Bis sie in einer Bankfiliale Geiseln nehmen und Christine Bernard mitten drin ist und versucht, die Sympathien von Anna Nowak und Anselm Jünger zu erlangen…

Mein Eindruck:

Die Neugierde trieb mich, als ich den zweiten Teil um das Pärchen Anselm Jünger und Anna Nowak zu lesen begann.
War der erste Teil für mich noch etwas irritierend, weil Michael E. Vieten mit seinem Aufbau der Geschichte ganz andere Wege, als andere Autoren beschritt, so überzeugte er mich nun mit Spannung, rasanten Abläufen, logisch nachvollziehbaren Polizeiermittlungen und dem richtigen Quentchen Nervenkitzel.
Auch dieser Teil war in Schreib- und Ausdrucksweise eher einfach, daher leicht zu verfolgen, gehalten. Dies war genau die richtige Wahl, die den Leser an dieses Buch fesselt.
Im ersten Teil eher irritiert nach Aufhängern suchend, sah ich im zweiten Teil große Parallelen zum Fall Gladbek von 1988. Insbesondere als die Bank anfing eine wichtige Rolle zu spielen. Obwohl hier die Verbrecher doch etwas humaner mit ihren Geiseln umgingen, als damals Dieter Degowski und Hans-Jürgen Rösner.
Gerade die Geiselnahme in der Bank wird vom Autor wie eine Spontantat behandelt, zumal Jünger und Nowak diese Tat mit immer neuen Ideen garnieren, wenn gewisse Dinge passieren, oder die Geiseln entsprechende Bemerkungen machen.
Hatte ich mit dem ersten Band noch Zweifel, ob die Krimis von Michael E. Vieten mein Ding sind, so hat er mich nun davon überzeugt und ich freue mich noch mehr von diesem Autor, der andere Wege wählt als die große Masse, zu lesen.

Mein Fazit:

Man sollte nach einem aussergewöhnlichen Einstieg einem Autor auch mal eine zweite Chance geben. Dies bereut man bei Michael E. Vieten auf keinen Fall.

Danksagung:

Herzlichen Dank Michael E. Vieten, dass ich das Bild des Covers in Verbindung mit meiner Rezension veröffentlichen darf.

Donnerstag, 12. März 2015

Heute bin ich blond - Sophie van der Stap

239 Seiten
Droemer
Erschienen 2008
ISBN 978-3426785997

Klappentext:

>> Ich versuche einfach weiterzuleben…<<

Eine andere Frisur, ein anderer Mensch?
Als man bei Sophie van der Stap mit einundzwanzig Jahren Krebs diagnostiziert, möchte sie sich am liebsten verwandeln. Sie erkennt sich selbst nicht wieder – bis sie neun verschiedene Perücken kauft.
Wie Sophie mit ihrer Krankheit fertig wird, ist einzigartig: Nie zuvor hat jemand den Kampf gegen den Krebs derart freimütig, aber auch mit so viel Leichtigkeit beschreiben. Besser kann man die eigene Verletzlichkeit nicht zeigen.

Mein Umriss:

Sophie van der Stap erkrankte mit einundzwanzig an einem Rhabdomysarkom, einer Krebsart, die das Lungenfell befällt. Diese Krebsform ist eigentlich eine Form, die nur bei Kindern bis zu einem Alter von zehn Jahren vorkommt. Es handelt sich hier um eine sehr aggressive Krebsform, die mit Chemo- und Strahlentherapie behandelt wird.
Dadurch wurde Sophie van der Staps Erkrankung als aussergewöhnlich und sehr schwer behandelbar dargestellt, da die Medikamente speziell für Kinder entwickelt waren.
Die junge Frau stürzte sich nach dem ersten Schock mutig in den Kampf gegen die Krankheit und stimmte allen Behandlungsmethoden zu. Zuerst musste sie viele Wochen Chemotherapie, sowie viele CTGs und MRTs über sich ergehen lassen. Im Bereich ihrer Lunge befanden sich vier Tumore, die sie Tick, Trick, Track und Kater Karlo taufte. Nach mehreren Untersuchungen stellten die Ärzte fest, dass diese Tumore noch keine Metastasen gebildet hatten und unterzogen die junge Frau der Chemotherapie, in deren Folge sie ihre Haare verlor.
Allerdings verlor sie zu keinem Zeitpunkt ihren unbändigen Lebens- und Überlebenswillen und auch ihre Freude am Leben blieb ihr erhalten. Sie kaufte sich nach und nach neun verschiedene Perücken, denn sie wollte mit den damit entstehenden Typen spielen. Auch die Perücken erhielten Namen, die ausdrücken sollten, in welchen Typ Frau sich Sophie verwandelte, wenn sie sie trug. So hießen die Perücken Blondie, Sue, Stella, Daisy, Oema, Platina, Pam, Bebé und Lydia.
Es war ein langer Kampf, den es zu gewinnen galt…

Mein Eindruck:

Sophie van der Stap hat dieses Buch ähnlich eines Tagebuches verfasst, in dem sie die einzelnen Etappen, vom Beginn ihrer Erkrankung, über die Krankenhausaufenthalte und Behandlungspausen in lebendiger Form beschrieb. Wer jetzt die Befürchtung hat, es wäre eine Geschichte, mit der die Autorin um Mitleid bettelt, der liegt völlig falsch.
Sie zeigt dem Leser, wie sie den Schock der Diagnose mit Hilfe ihrer Familie und ihren Freunden verarbeitete und wie sie jede Etappe der langwierigen Behandlung überstand, ohne ihren Lebensmut und die Freude an kleinen Dingen zu verlieren. Irgendwie schaffte sie es, immer wieder zu zeigen, dass die Krankheit nicht nur negative Seiten hat und man die Möglichkeit bekommt, positiver aus dieser hervor zu gehen.
Als Leser merkt man schnell, dass sie sich zwar Sorgen wegen ihrer Erkrankung machte und Angst vor dem Tod hatte, aber ihre Hauptsorge den Menschen galt, die sich um sie kümmerten und sich um sie sorgten. Immer wieder bedauert sie, dass sie ihrer Mutter und ihrer Schwester damit so viel Arbeit und auch Kummer bereitete.
Dass sie ein positiver Mensch ist, merkt man sehr schnell bei der Lektüre dieses kurzweiligen Buches. Immer wieder bringt ihre positive und fröhliche Natur den Leser zum Schmunzeln, aber auch zum Grübeln. Sie zeigt zwar, dass diese Krankheit keineswegs schön ist, aber durch die richtige Einstellung dazu, auch ein Begleiter einer Lebensphase sein kann, der einen gestärkt ins weitere Leben blicken lässt.
Die offene und lockere Schreibweise zeigt, dass Sophie van der Stap ein junger, aufgeschlossener Mensch ist, den so schnell nichts aus der Bahn wirft.

Mein Fazit:

Unbedingt Lesenswert. Insbesondere wenn man selber mal an einem Punkt ankommt, an dem man denkt, es gäbe keinen Ausweg.

Mittwoch, 11. März 2015

Operation Cheesestorm - Das Geheimnis der explodierenden Fonduetöpfe - Mani D. Bädle

Kindle Edition
863 KB
Print-Ausgabe 376 Seiten  
ASIN B00LEAVV08

Klappentext:

In einer alternativen Eidgenossenschaft, der Swiz, wo Menschen, Tiere, aber auch zahlreiche Vertreter der “dritten Art” friedlich miteinander leben, wütet eine seltsame Terrorismus-Seuche. Doch ist die Welle explodierender Fonduetöpfe, die alle Kantone mit Furcht und Schrecken überzieht, vielleicht nur eine Verschleierungstaktik? Das Vorspiel zu einer viel bedrohlicheren Zukunft? Drei Kinder, die etwas anders sind als andere, finden eine geheimnisvolle Botschaft, die in der Scherbe eines Fonduetopfs eingraviert ist. Gemeinsam mit ihrem Adoptivvater, einem ehemaligen, desillusionierten Bankmanager, der so tut, als habe er noch eine Arbeit, stürzen sie sich in ein Abenteuer, das sie bis ans Ende der Welt bringen und ihr Leben für immer verändern wird. Vor allem aber werden sie über sich selbst hinauswachsen müssen …

Mein Eindruck:

Eigentlich Fan von Fantasygeschichten musste ich dieses EBook haben und natürlich auch lesen.
Leider blieb mir nichts anderes übrig, als das Lesen nach der siebzigsten Seite abzubrechen, sonst hätte ich meinen Tolino wohl am Boden zertreten.
Nichts gegen zum Leben erweckte Plüschtiere, die so manche Abenteuer erleben und zu Helden werden. Aber in Operation Cheesestorm ist es für mich einfach zu viel des Guten.
Es beginnt schon sehr verwirrend, weil nicht klar erkennbar ist, worauf der Autor hinaus will. Scheinbar grundlos kommt es zu Explosionen von Fonduetöpfen.  Balou, Zebri und Touki müssen mit ihrem Adoptivvater Hans-Pierre diverse Herausforderungen bestehen. Dass die Schweiz in Swiz und Baslerditsch  in Faslerditsch umbenannt wurden, finde ich einfach zu sehr als Versuch, etwas ins Lächerliche zu ziehen, das hier nicht hingehörte. Anhand der bei Amazon sichtbaren Leseprobe sah ich dieses EBook als sozialkritisches Jugendbuch, das auch für Erwachsene geeignet ist. Für mich jedoch ist es eher der Versuch eines Fantasyromanes, der den Humor als Basis haben sollte.
Ich konnte leider weder lachen, noch fand ich mich in die teils sehr verworrene Geschichte hinein, sodass ich es, wie schon erwähnt, abgebrochen habe. Dies passiert mir relativ selten, aber wenn mich eine Geschichte bis Seite 100 nicht überzeugt, gebe ich auf.

Mein Fazit:

Sicherlich ein Buch für Fans von Mani D. Bädle. Entweder man mag es, oder man lässt es bleiben.

Freitag, 6. März 2015

Beim Sterben ist jeder allein - Michael E. Vieten

262 Seiten
CreateSpace Independent Publishing Platform
Erschienen am 22. Februar 2013
ISBN 978-1482616286

Klappentext:

Anselm Jünger lebt zurückgezogen. Er ist freundlich, unscheinbar und still. Der chronische Asthmatiker führt ein unauffälliges Leben. Von Kollegen und Nachbarn gleichsam geschätzt. Er sitzt gerne alleine in der Kirche, ist höflich, überaus höflich und zurückhaltend. Wer ihn bemerkt, empfindet so etwas wie Sympathie für ihn. Doch tief in ihm lauert eine tödliche Gefahr. Seine überaus niedrige Reizschwelle kombiniert mit der unterentwickelten Fähigkeit zur Konfliktbewältigung. Anselm Jünger ist ein psychopathischer Mörder. Intelligent, pragmatisch, eiskalt. Wer ihn kränkt, unhöflich oder unaufmerksam ist oder ihn zurückweist oder einfach nur sein grundsätzliches Missfallen auslöst, schwebt in größter Gefahr. Allein die Prostituierte Anna Nowak hat Zugang zu diesem überaus verschlossenen Menschen und gefährlichen Psychopathen. Auf dem Schreibtisch der Mordkommission Trier liegen die Akten von vier Fällen. Die einzige Gemeinsamkeit ist, alle Opfer starben durch Ersticken, und es lässt sich weder ein Motiv noch ein Verdächtiger ermitteln. Der aus gesundheitlichen Gründen beurlaubte, aber überaus erfolgreiche Ermittler Hauptkommissar Krieger wird gebeten, sich die vier Fälle anzusehen und neue Ermittlungsansätze zu erarbeiten. Der übergewichtige Krieger soll seinem sportlichen aber wenig geschätzten Kollegen Rottmann zuarbeiten. Während Horst Krieger die Ratschläge der Polizeipsychologin und die Anweisungen seiner Ärztin ignoriert, frisst und säuft er sich dem Herztod entgegen. Doch er ist und bleibt ein brillanter Ermittler. Ein Denker. Dreißig Jahre Erfahrung im Polizeidienst arbeiten gegen den Serienmörder Anselm Jünger. Dann stehen sie sich gegenüber und wissen, nur einer von beiden wird sich danach irgendwo einen Kaffee bestellen.

Mein Eindruck:

Nach dem sehr umfangreichen Klappentext würde ich nun zu viel über den Inhalt verraten, wenn ich einen Umriss verfassen würde. Also beschränke ich mich hier auf den Eindruck, den dieses Buch auf mich machte.
Am Anfang durch die Tötung einer Katze verstört, folgte ich Anselm Jünger in sein ruhiges, fast schon beschauliches Leben, das dieser durch scheinbar schwach motivierte Morde immer wieder aufleben lässt. Irritierend war für mich dieses sinnlose Morden an Menschen, zu denen er so gut wie keine Beziehung pflegte und aus Gründen, die absolut nicht nachvollziehbar sind. Aber für ihn scheinen die Gründe wohl so schwerwiegend zu sein, dass er die Morde begeht. Im ersten Drittel des Buches hat der Autor Michael E. Vieten Mord an Mord gereiht und polizeiliche Ermittlungen, sowie Zeugen oder sonstige Eindrücke unerwähnt gelassen. Immer öfter drängte sich mir die Frage auf, warum die Leichen zwar gefunden werden, der Autor dies jedoch nicht mit einfließen ließ.
Im zweiten Drittel ist es endlich soweit. Allerdings erfährt man da so gut wie nichts über die eigentliche Polizeiarbeit, nur über den wegen Fettleibigkeit vom Dienst befreiten Hauptkommissar Krieger, den seine Kollegen zu den Mordfällen um Hilfe baten. Obwohl er mehr den sinnlichen Genüssen des Essens zugetan ist, findet er mit Hilfe seiner Psychologin den Strohhalm, an den er sich bei seinen Ermittlungen klammert und der ihn auf die richtige Fährte bringt.
Leider ist es ihm nicht gegönnt, seine Ergebnisse den Kollegen mitzuteilen und somit zur Aufklärung der Morde in gewünschtem Sinne beizutragen.
Hier hat Michael E. Vieten meiner Meinung nach dann doch etwas zu dick aufgetragen. Ob aus dem Grund, dass er bereits die Idee zu einem zweiten Band über Anselm Jünger und Anna Nowak hatte, oder aus einem anderen Grund, entzieht sich meiner Kenntnis.
Die Schreibweise ist einfach gehalten, die Ermittlungen der Polizei hätten besser mit einfließen müssen und das Ende ist leider zu vorhersehbar, weil Vieten in diesem Punkt zu sehr nach einem Klischee hangelte, das er damit bediente.
Nach achtzig Seiten war es mir schon fast zu viel des Mordens, ich las jedoch weiter, um meine Neugierde nach Aufklärung zu stillen. Dass dies ein Polizist übernimmt, der gar nicht im Dienst ist, überraschte mich dann etwas, aber passt zum übrigen Dasein von Krieger.
Keine Überraschung hingegen ist, dass es einen zweiten Band über Anselm Jünger gibt, an den ich mich nun mit meiner Neugierde mache, denn es muss Gerechtigkeit geben.
Michael E. Vieten weicht mit seiner Art einen Kriminalfall zu schreiben, etwas von der Norm ab. Damit wird er sicherlich nicht das Herz eines jeden Krimifans treffen. Aber die, die von diesem Buch begeistert sind, werden sicher gleich im Anschluss zum zweiten Band greifen.
So wie ich es tun werde.

Mein Fazit:

Etwas anderer Kriminalroman, an den man sich aber gewöhnen kann, weil er das Tier Neugierde füttert.

Danksagung:

Herzlichen Dank Michael E. Vieten, dass ich das Bild des Covers in Verbindung mit meiner Rezension veröffentlichen darf.